Musik macht klug... |
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Die Studie Prof. Hans-Günther Bastian, Musikwissenschaftler und Musikpädagoge an der Universität Frankfurt/Main, hat im Rahmen einer Langzeitstudie im Verlauf von 6 Jahren Beobachtungen an Schülern Berliner Grundschulen durchgeführt. 140 Kinder aus 12 verschiedenen Grundschulen und 23 Nationen, as Arbeitervierteln stammend (z.B. Berlin-Wedding) und ohne jegliches „musikalisches Familienumfeld“, wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt während dieser 6 Jahre musikbetonten Unterricht (Instrumentalunterricht, AGs etc.), die andere Gruppe wurde herkömmlich unterrichtet. Mit Ausnahme der Humboldthain Grundschule, an der sogar eigens eine Musikklasse eingerichtet wurde, waren die Klassen „gemischt“ besetzt. Während des gesamten Projektverlaufes wurden alle Kinder beobachtet und regelmäßigen IQ-Tests unterzogen.
Die Ergebnisse In der Anfangsphase des Projektes
wurden keine nennenswerten kognitiven oder verhaltensbezogenen Veränderungen
festgestellt. Nach einiger Zeit zeichnete sich jedoch ein deutlicher Trend in
der Entwicklung der beiden Versuchsgruppen ab. Eine um mehrere Prozentpunkte
angestiegene Intelligenzleistung sowie ein erheblich ausgeglicheneres und stabileres
Sozialverhalten bei den Musik-Schülern im Gegensatz zu den „normalen“ Schülern
war festzustellen. Eines ist aber immer Voraussetzung: Je früher mit der musikalischen Beschäftigung bzw. dem Erlernen eines Musikinstrumentes begonnen wird, und je größer die Unterstützung durch Familie und Freundeskreis ist, desto größer sind auch die quasi „überfachlichen“ Erfolge. Dabei muß man eine altersgerechte und dem Vermögen des Kindes angepaßte Unterrichtung sowie „wirkliche“ pädagogische Unterrichtsmaterialen selbstverständlich voraussetzen. Im übrigen decken sich sämtliche Ergebnisse in praktisch allen Punkten auch mit den Erfahrungen bei „Klassenmusizierprojekten“, wie sie derzeit an vielen Schulen in Deutschland erprobt und durchgeführt werden! Veränderungen bei den „Musik-Schülern“
In Folge all’ dessen, auch eine deutliche Verbesserung
in allgemeinschulischen Fächern sowie eine viel aktivere Beteiligung auch am
restlichen Unterrichtsgeschehen. Die Kinder der „normalen“ Klasse entwickelten sich hingegen im üblichen, gewöhnlichen Rahmen. Fazit Prof. Bastian drückt es so aus: „Musizieren gehört zu den anspruchvollsten Tätigkeiten
des Menschen. Sie scheint umfassende Potentiale zu haben, die auch andere Begabungen
inspirieren und fördern kann. Wer musiziert verbessert dadurch seine Intelligenzleistung.“
Und noch etwas kam bei den Untersuchungen zum Vorschein: „Der persönliche IQ
ist nicht nur vererbt sondern ist sehr stark durch Umgebungsbedingungen
beeinflußbar..“ Die Konsequenzen heute? Immer
mehr Verantwortliche in Politik und Schule unterstützen und fördern
Maßnamen wie "Bläserklassen" etc. Und was bedeutet dies
für unsere Musikvereine, Verbände und Musikschulen? Mehr Selbstbewusstsein, Bitteschön,
und noch viel mehr professionelle Öffentlichkeitsarbeit!
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Infos:
In
Nordrhein-Westfalen geht man jetzt neue schulpolitische Wege: Jedem Kind
ein Instrument
Prof. Bastian in "DIE ZEIT"
Beitrag in
"Music Journal"
Diverse Beiträge
der "Bertelsmann-Stiftung"
Weitere Infos zum Thema:
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